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Mein Alltag im Land of Hope

Seit nun doch schon über sechs Monaten bin ich im Hauptgelände von „Vision for Africa“ im sogenannten „Land of Hope“.

 

Der Alltag hier lässt sich deutlich unterscheiden von dem Alltag den ich im Fischerdorf „Kikondo“ hatte.

Nicht nur ist das Gelände deutlich größer, sondern es ist allgemein viel europäischer.

 

Departments:

Das Gelände ist in zwei Seiten aufgeteilt und wird durch eine Straße getrennt.

Auf der einen Seite befindet sich der Kindergarten, welcher jedoch hier eher wie eine Vorschule ist, da die Kinder schon Examen schreiben und normalen Unterricht haben.

„Haus Abaana“

Außerdem befinden sich hier alle neun Waisenhäuser mit ungefähr jeweils 10 Kindern und einer afrikanischen Mama die sich um die Kinder kümmert.

Zudem ist auch unser Volonteers-Compound auf dieser Seite, sowie ein großer Spielplatz für die Kinder und das Haus Abaana, ein Spielhaus für die Kids.

 

Nun zu der zweiten Seite des Geländes:

Dort findet man zunächst eine Musikschule, in der einige Kinder auch Musikinstrumente lernen dürfen, wie beispielsweise Gitarre oder Klavier. Trommeln können die meisten Kinder so schon sehr gut.

Und direkt gegenüber ist die Grundschule mit ungefähr 400 Schülern, mit anschließenden Schlaftrakt  für die Kinder, die dort schlafen.

Dann befindet sich im mittleren Bereich des Geländes noch eine Schneiderei in der auch Schüler zum/zur Schneider/-in ausgebildet werden, sowie eine Schreinerei, in der auch ausgebildet wird.

 

Des weiteren findet man eine Community-Hall in der alle Veranstaltungen für alle Mitarbeiter und Besucher abgehalten werden. Also alle morgendlichen Devotions, sowie der Gottesdienst am Sonntag oder auch Hochzeiten, Geburtstage und sonstige besondere Anlässe werden hier gefeiert.

 

Im hinteren Teil des Geländes
kommt man dann zu der

Poolbereich

Hotelanlage. Hier befindet sich das „Cafe Marianne“, der Pool und die Hotelbauten, das Restaurant und die Wäscherei.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun zu dem Alltag als Volontär:

Zu den Aufgaben die die Volontäre haben, zählen das Unterrichten in dem Kindergarten, das Arbeiten im Daycare, also eine Kinderbetreuung von Kindern im Alter von 1-3 Jahren, das Nachhilfe geben in dem Kindergarten oder der Grundschule, Putzbereiche regelmäßig säubern und die Betreuung der Waisenkindern. Hier wird jeder Volontär einem Waisenhaus zugeordnet in dem man dann seine ganze Zeit verbringt und sich in die Kinder investiert, mit ihnen spielt, lernt, redet, lacht und für die Kids da ist.

 

Ich persönlich war in meiner Zeit bisher immer abwechselnd in dem Kindergarten als Lehrerin, im Daycare oder als Lehrerin bei den Hotelstudenten. Die Arbeit beginnt immer nach einer kurzen Segensrunde um 8.30 Uhr.

In dem Kindergarten unterrichte ich eine Topclass, also Kinder im Alter von 5-6 Jahren, die nach diesem Jahr in die Grundschule kommen.

Dort gestalte ich dann entweder den Unterricht für die Kinder mit, oder gebe den Lernschwachen Kindern Einzelnachhilfe.

Gegen 10 Uhr ist dann immer die „Teabreak“, also eine Pause in der die Kinder auf dem Spielplatz spielen können und eine Tasse Tee, sowie ein Stück Mandazi (süßes frittiertes Teigstück) bekommen.

Danach wird dann bis zur Mittagspause weiter unterrichtet.

 

Im Daycare beginnt die Arbeit damit, die Kinder aus den Waisenhäusern abzuholen und sie ins Haus Abaana zu bringen. Mit ungefähr 18 Kindern beginnen wir dann unseren täglichen Ablauf, beginnend mit einem Morningcircle bei dem wir mit den Kindern einige Lieder singen, zusammen Zahlen zählen, Sounds von Tieren, Autos etc. machen, Geschichten vorlesen und zusammen beten.

Danach wird dann gemeinsam gespielt. Dazu geben wir dann jeden Tag andere Spielzeuge raus. Zum Beispiel Lego, Kuscheltiere, Luftballons, Kreide oder anderes.

Gegen 10.30 Uhr haben wir dann unsere „Teabreak“, also wieder eine kleine Pause wo wir zusammen Tee trinken und Mandazi, Mais, Ananas, Cassava oder Milchbrötchen essen. Die kleinen Kids bekommen meistens ihre eigene Flasche mit Milch, wobei die meisten trotzdem schon Mandazi oder alles andere essen.

 

Wenn alles aufgegessen und ausgetrunken wurde, dann dürfen die Kinder auf den Spielplatz gehen wo wir dann auch Sandspielzeug raus bringen mit dem die Kinder im Sandkasten spielen können.

 

Gegen 12 Uhr bringen wir dann, nach einem Goodbye-circle, die Kinder wieder in ihre Häuser zurück und machen unter den Volontären eine kleine Besprechung von dem Vormittag und ein Protokoll was an dem Tag gut und was hätte besser laufen können.

 

Meine Unterrichtsstunden für die Hotelstudenten sind immer Montags und Donnerstags von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr.
Deutsch ist ihre zweite Fremdsprache die sie in ihrem vierten Ausbildungsjahr lernen müssen.

 

Nun beginnt unsere Mittagspause, welche bis um 15 Uhr geht.
Danach gehen wir in die Grundschule und geben Nachhilfe in Englisch oder Mathematik für eine Stunde.

Von 16-18 Uhr sind wir dann in den Waisenhäusern und beschäftigen uns mit den Waisen. Wir können immer selbst entscheiden was wir mit ihnen machen wollen.

Am liebsten wollen die Kinder immer Rollschuh oder Fahrrad fahren, das ist einmal in der Woche erlaubt. Sie lieben es auch an den Pool zu gehen, was man aber immer nur einmal im Monat darf, weil sonst die Hotelgäste zu kurz kämen. Ansonsten lieben sie es natürlich auch Filme zu schauen. Das ist ebenfalls nur einmal im Monat erlaubt. Dazu bringen wir dann unseren Laptop mit ins Haus und schalten einen geeigneten Kinderfilm ein.

Falls man das alles schon gemacht hat, kann man mit den Kids auch im Haus basteln, malen, Spielsachen aus dem Haus Abaana geben, Bibelstudium machen, zusammen lesen, backen, oder, oder, oder…

Die Zeit mit den Kindern ist wirklich super wertvoll, denn man merkt, dass wenn man den Kids Aufmerksamkeit und Liebe schenkt, dann blühen sie auf, hören auf so viel herumzuschreien und fangen an fröhlich und munter zu werden.

 

So viele Kinder kommen aus schrecklichen, armen und unmenschlichen Verhältnissen. Sie wurden teilweise missbraucht, ausgestoßen, zum verhungern verurteilt oder geschändet.

Daher ist es umso wichtiger mit allen Kindern Geduld zu haben und ihnen in jeder Situation zu zeigen, dass man sie liebt auch wenn sie sich grade unmöglich verhalten- und das kann manchmal sehr anstrengend sein, gerade wenn man 8 schreiende Kinder um sich hat, von denen sich 2 eingenässt haben, 2 sich gegenseitig schlagen und andere hingefallen sind.

Aber dann ist es so gut, dass wir Gott um Kraft, Ausdauer und Liebe für die Kids bitten können und er sie uns jeden Tag neu schenkt.

 

Regelmäßige Termine:

Jeden Mittwoch Abend haben wir unser Bibelstudium, bei dem wir über biblische Themen sprechen, verschiedenste Fragen anhand der Bibel klären und einfach Gemeinschaft mit allen Volontären haben.

 

Jeden Freitag Abend gibt es einen Lobpreisabend. Hier macht eine Band für ca. 1 Stunde Lobpreis und danach wird eine Predigt gehalten.

 

Samstags hat man die Möglichkeit in der Community-Hall einen Film zu schauen und Gemeinschaft mit allen Mitarbeitern oder auch Hotelgästen zu haben.

 

Und Sonntags haben wir morgens immer Gottesdienst. Da können wir entweder in die Community-Hall gehen, oder wir können andere Gemeinden besuchen. Ich persönlich liebe zum Beispiel die „Watoto Church“ in Kampala. Diese ist etwas größer und amerikanisch gestaltet.

Was auch toll ist sind die ganz afrikanischen Lobpreiszeiten, in denen die Afrikaner mit Trommeln und anderen afrikanischen Instrumenten Musik machen und dazu in Luganda, Swaheli oder anderen afrikanischen Sprachen singen, tanzen, springen oder rufen. Das verbreitet immer super gute Laune und macht total viel Spaß.

 

 

3 Kommentare

  1. Thanks-a-mundo for the article post. Much thanks again. Really Cool. Jeannette Filberte Alain

  2. Beate Hudson Beate Hudson

    Oh Mann, was für eine lebensverändernde Erfahrung. Ich bin so stolz auf dich! Werde mir jetzt immer deinen Block anschauen. Gottes Segen Beate Hudson

    • Johanna Johanna

      Vielen Dank, da freue ich mich sehr!

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