Nun bin ich schon zwei Wochen hier in dem kleinen Fischerdorf „Kikondo“, welches direkt am Viktoriasee liegt.
Mittlerweile kann ich sagen, dass ich mich schon halbwegs eingelebt habe, aber trotzdem ist vieles ungewohnt und teilweise auch noch überfordernd.
Essen:
Zum Frühstück gibt es hier immer um 7.30 Uhr zwei Stücke „Mandasi“, welches ein ca. 3*3cm großes, leicht süßlich schmeckendes frittiertes Teigstück ist. Das muss uns dann bis Mittagessen um 13 Uhr reichen.
Zum Mittag und Abendessen gibt es meistens das gleiche. Und zwar „Posho and beans“.
Posho ist getrockneter und gemahlener Mais, welcher dann mit heißem Wasser zu einem gummiartigen Brei verrührt wird.
Geschmack hat dieser Brei nicht sehr viel, aber dafür nehme ich immer viele Bohnen und tränke alles in Soße.
Zu trinken gibt es immer Wasser. Wir haben auch große Wassertürme mit Wassertanks, darum muss man sich keine Sorgen machen.
Ansonsten gibt es manchmal „Matooke“. Das ist Kochbanane und wird hier als Brei mit den Bohnen serviert. Immer Freitags gibt es hier als Highlight Fisch, der frisch aus dem Viktoriasee gefangen wurde.
Das schmeckt auch ( gerade im Vergleich mit dem restlichen Essen ) wirklich gut.
Die Menschen:
Obwohl Viele hier danach streben einmal nach Deutschland zu gehen, oder einen guten Beruf zu erlernen, haben doch die meisten eine eher eingeschlafene Arbeitsmoral.
Man muss sich hier wirklich daran gewöhnen, dass sogar die ( für uns ) leichtesten Dinge ewig brauchen bis sie erledigt werden.
Zum Beispiel sollten wir schon vor zwei Wochen unseren ersten Deutschunterricht geben, aber es hat ewig gedauert bis der richtige Stundenplan gemacht wurde, sodass wir erst gestern unsere erste Stunde hatten und solange nur in der Küche mithelfen konnten.
Trotzdem sind Viele hier sehr herzlich.
Gerade bei den Frauen muss man erstmal warm werden, aber dann sind die meisten sehr aufgeschlossen und nett.
Jeder wird immer mit „Good afternoon, how are you?“ angesprochen und jeder antwortet mit „I’m fine, thank’s“.
Also es ist mehr eine oberflächliche Redewendung als ein ernsthaftes Interesse an seinem Gegenüber.
Die afrikanischen Kinder hier sind auch nochmal anders als die Kinder in Kiyunga ( also dem Hauptgelände ).
Wenn man als weiße Person in das Dorf geht, wird man von allen Seiten angestarrt, sofort bilden sich Scharen um Einen und die Kinder schnappen sich die Hände, um dann mit den Weißen mitlaufen zu können.
Viele Kinder besitzen hier kaum mehr als die bei sich haben, also ein Shirt und eine Hose und manchmal auch Flip-Flops. Nichtmal Unterwäsche können sich viele leisten.
Was sie besitzen ist dann weder sauber noch lochfrei.
Trotzdem strahlen die Kinder eine unglaubliche Freude und Zufriedenheit aus, wovon die westliche Welt sich wirklich was abschauen kann.
Es ist für mich sehr bewundernswert, wie auch die Eltern, mit häufig um die 10 Kindern und ohne ausreichendes Einkommen, die ganze Familie durchs Leben bringt und dabei so zuversichtlich, großzügig und gastfreundlich ist.
Ich hoffe ich werde mir Vieles davon für später bewahren und mitnehmen.
Vielen Dank fürs lesen <3